Die ersten Striche auf einem einfachen Blatt Papier nach der ersten Vision im Kopf. Noch ein Strich, noch ein Strich, dann Mausklicks am PC, die ersten Grafiken und irgendwann ein individueller Kindergarten für die Hümmlinggemeinde Sögel im Emsland. Wie entsteht ein Gebäude, das nicht nur Betreuungseinrichtung für Kinder, sondern ein Ort lebendigen Lernens und der kindlichen Entwicklung ist? Patrick Grossmann gibt Einblicke:
„Das Konzept der Raumgestaltung basiert auf einem sogenannten,Modularen System“. Jedes Gruppenmodul steht für sich selbst. Kern ist eine große Empfangs- und Aufenthaltshalle, die zum Spielen, Begegnen, Verweilen, Ausruhen und Treffen einladen soll.
Der neue Kindergarten soll kein schlichtes Gebäude sein, es soll für sich schon lehrreich sein und deshalb verzichten wir auf typische bauliche Eigenschaften. Die Kinder sollen von dieser frühen Phase an lernen, dass ein Haus nicht wie das typische Haus aussehen muss, was sie selbst sicher freihändig sofort malen könnten. Deshalb wurden die Gruppenmodule mit verschiedenen Formen und Geometrien in verschiedenen Richtungen gestaltet. Von den Gruppenräumen sollen die Kinder durch großzügige Öffnungen in Freie, in die Natur, einen weiteren Ort des Lernens und Entdeckens vor der Tür ihres Kindergartens gelangen. Mit unterschiedlichen Formen soll auch der Garten gestaltet werden.
Der Betrachter nimmt horizontal zwei Abschnitte in der Gliederung des Gebäudes wahr: eine Basis, die aus fünf Modulen besteht und ihrem zentralen Verbindungstrakt.Der Verbindungstrakt schafft verschiedene Blickbeziehungen und Räume, durch den Lichthof im Inneren gewinnt der Raum zusätzlich an Qualität. Durch die versetze Anordnung der Baukörper und die unterschiedlichen Geometrien werden spannende Räume und Formen für die Kinder geschaffen.
Die äußere Gestaltung des Gebäudes zeigt ebenfalls unterschiedliche Geometrien, Farben und Formen. Unbekümmertheit, freie und spielerische Gedanken sollen zeigen wie die Kinder ihr Gebäude selbst gestalten würden. Die verschiedenen Farben in der Fassade unterteilen auch die jeweiligen Gruppen. Für die Krippe ein sanfter Grünton, der für Frische, Bodenständigkeit und Wachstum stehen soll. Der Sonderkindergarten bekommt einen sanften Gelb-Grünton, der Spaß, Freude und Optimismus symbolisieren soll, während der Kindergarten mit einem sanften Blau Sicherheit, Kreativität und Eleganz ausstrahlen soll. Dem gegenüber steht der Gemeinschaftsbereich mit einer deutlichen Zurückhaltung, damit sich jeder Bereich auch optisch stark entfalten und für sich stehen kann.“